Biografie

Thomas Reuter

1952 in Eisenach geboren – als Sohn des Dirigenten Rolf Reuter und der Opernsängerin Anemone Rau. Klavier- und Geigenunterricht in der Kindheit. Stationen in Meiningen/Thüringen und Leipzig. Beschäftigung mit Rock- bzw. Popmusik. Abitur an der Thomas-Schule in Leipzig.
       Studium in Leipzig: Komposition bei Siegfried Thiele, Klavier bei Hans Volger, Dirigieren bei Rolf Reuter. Anregungen durch den Musiker und Priester Lothar Reubke, das musikalische Hören als inneres Übungsfeld zu begreifen. Gesangsunterricht bei Christine Skerka, Dresden.
       Musikpädagogische Tätigkeit an der Spezialschule für Musik Halle/Saale: Musiktheorie, Gehörbildung, Improvisation, Komposition, Orchester- und Chorleitung.
       Kompositionsaufträge für Orchester- und Kammermusik; Mitglied des    Komponistenverbandes in Halle. Aufführungen in der DDR und verschiedenen Ländern des „Ostblocks“. Kompositionspreis Hanns Stieber, Halle; Händelpreis der Stadt Halle.
       1977 Mitbegründung der Gruppe Freie Musik Dresden. Dieses sechsköpfige Ensemble entfaltet in den etwa zwanzig Folgejahren eine vielfältige gruppenimprovisatorische Forschungs- und Konzerttätigkeit. Die Freie Improvisation – und damit die Ausbildung des geistesgegenwärtigen Hörens – wächst sich zunehmend zur beruflichen Hauptaufgabe aus.
       1998 bis 2011 improvisatorische Zusammenarbeit mit der Geigerin und Bratschistin Rike Kohlhepp als IndiviDuo, seit 2003 zusätzlich mit dem Saxophonisten Andreas Krennerich als nu ART trio. 2008 Beginn einer Duo-Arbeit mit Andreas Krennerich als PLASMA 8. Seit 2012 Duo-Arbeit mit der Sängerin Angelika Remlinger als SELBANDER. Remlinger, Krennerich und Reuter bilden das Improvisations-Trio jo.FEUERBACH.
       Arbeitsschwerpunkte sind die Weiterentwicklung des Klavierspiels im Sinne der Freien Improvisation, auch die klangliche Erschließung des Konzertflügel-“Innenlebens“, darüberhinaus das Spiel mit einem großen Spektrum stimmlicher Ausdrucksmöglichkeiten – gesanglich, klangexperimentell und sprachlich. Improvisatorisches Orgelspiel kommt ergänzend hinzu.
       Weitere diverse Improvisations-Initiativen, auch in der Begegnung mit Bildender Kunst, Sprache und Tanz. Kursleiter für instrumentale und vokale Improvisation. Integrative Projekte wie „Hören als Quelle von Zukunft“; Feste des Zusammenwirkens von Künstlern und Publikum sowie der Begegnung zwischen verschiedenen Künsten, nicht zuletzt angeregt von Sinn- und Bewußtseinsfragen.
       Leiter des Ensembles vocaLumen.FRAUENKAMMERCHOR; dafür schuf Reuter u.a. Vertonungen einer Reihe von Paul Celan-Gedichten und führte sie auf. - Chorleiter, Organist und Komponist in der Christengemeinschaft, vorwiegend in Hannover. –
       Texte von Reuter (Aufsätze, Fragmente, Lyrisches, auch Experimentelles) finden sich großenteils in drei selbstverlegten Bänden: Friedel Waal – GOTTSCHALK; Friedel Waal – OSWALD; Friedel Waal - OLGA.